Rezension: „Yogatown“ von Daniel Speck

Cover „Yoga Town“ (Bildrechte: S. Fischer Verlage)

„Zitat: Es ging nicht darum, irgendwo anzukommen. Oder zu wissen, wann man zurück kam. Oder ob man überhaupt zurückkam. Der Aufbruch selbst war das Ziel, ein Aufbruch ohne Ende – Indien war nur ein anderer Name für die ganze Welt, die sie erwartete. „

(S.53)

Inhalt: Die indische Stadt Rishikesh ist für Lucys Familie von ganz besonderer Bedeutung. Die Geschichte ihrer Familie nahm dort ihren Anfang. Mitten in der Hippie-Bewegung der 1968er. Zwischen Yoga, Indien und den Beatles formt sich Lucys Schicksal, das sie auch noch 50 Jahre später als Yogalehrerin in Berlin beeinflussen wird. Gemeinsam mit ihrem Vater Lou macht sie sich auf den Weg ihre Mutter Corinna zu finden, die spurlos verschwunden ist. Die Konfrontiation mit der eigenen Vergangenheit wird unausweichlich. Eine Familiengeschichte voller Liebe, Selbstzweifel und spiritueller Suche tritt ans Licht.

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Rezension: „Die Erinnerungsfotografen“ von Sanaka Hiiragi

Cover „Die Erinnerungsfotografen“ (Bildrechte: Hoffmann und Campe)

„Das scheint mit nun mal der Lauf der Dinge zu sein. Seinen Lebensweg zu finden, bedeutet demnach wohl auch, sich allmählich von den Erinnerungen verabschieden zu müssen „

(S.22)

Inhalt: Die Erinnerungsfotografen sorgen nicht
für irgendwelche Erinnerungsfotos ihrer Kunden, sondern für genau diese besonderen Aufnahmen, die wir sehen wenn wir uns auf unsere letzte Reise begeben. Sie bilden sozusagen die Grundlage dafür, dass sich unser Leben noch einmal vor unserem inneren Auge abspielen kann.
Gemeinsam mit dem Fototgrafen Herrn Hirasaka begleiten wir drei sehr unterschiedliche Personen auf ihrem weg ins Jenseits. Man erfährt eine Menge über das Leben und die unterschiedlichen Prioritäten, die jeder im Leben hat. Eine fantasievolle Reise, die einen über das eigene Dasein nachdenken lässt.

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Cover „Die Erinnerungsfotografen“ (Bildrechte: Hoffmann und Campe)

„Das scheint mit nun mal der Lauf der Dinge zu sein. Seinen Lebensweg zu finden, bedeutet demnach wohl auch, sich allmählich von den Erinnerungen verabschieden zu müssen „

(S.22)

Inhalt: Die Erinnerungsfotografen sorgen nicht
für irgendwelche Erinnerungsfotos ihrer Kunden, sondern für genau diese besonderen Aufnahmen, die wir sehen wenn wir uns auf unsere letzte Reise begeben. Sie bilden sozusagen die Grundlage dafür, dass sich unser Leben noch einmal vor unserem inneren Auge abspielen kann.
Gemeinsam mit dem Fototgrafen Herrn Hirasaka begleiten wir drei sehr unterschiedliche Personen auf ihrem weg ins Jenseits. Man erfährt eine Menge über das Leben und die unterschiedlichen Prioritäten, die jeder im Leben hat. Eine fantasievolle Reise, die einen über das eigene Dasein nachdenken lässt.

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Rezension: „Cafe ohne Namen“ von Robert Seethaler

Cover „Cafe ohne Namen“ (Bildrechte: Claassen)

„Mit dem Café hatte er sich seinen Traum verwirklicht, doch nun wurde ihm die schlichte Tatsache bewusst, dass jeder Traum verschwindet, sobald er sich er füllt.“

(S.157)

Inhalt: Simon eröffnet im Wien der 1960er Jahre ein Cafe, obwohl er keine Erfahrung in der Gastronomie hat. Bisher hat er sich mit diversen Gelegenheitsjobs auf dem Wiener Karmelitermarkt über Wasser gehalten und führt ein bescheidenes Leben. Die Gäste seines Cafes gehören den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten an und bieten eine Menge Stoff für unterhaltsame Szenen aus dem Alltag.

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Rezension: „Miss Kim weiss Bescheid“ von Cho Nam-Joo

Cover „Als wr uns die Welt versprachen“ (Bildrechte: Kiepenheuer & Witsch)

„Du hast dich nicht um mich gekümmert, weil ich zu dumm war; du hast mich erst zu jemand Dummes gemacht, indem du dich um mich „gekümmert“ hast.“

(S.174)

Inhalt: Acht Erzählungen über scheinbar alltägliche meist familiäre Situationen im heutigen Korea reihen sich in dieser Sammlung aneinander. Dabei geht es um viel mehr als nur Alltagsdarstellungen. Die Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft wird auf sensible Art beleuchtet. Was leisten koreanische Frauen, worauf verzichten Sie und worin liegen deren Wünsche? Eine abwechslungsreiche Sammlung voller feiner Nuancen zwischen Familiendramen, der Suche nach dem eigenen Selbst und Liebesgeschichten.

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Monatsrückblick Juni 2022

Während der Mai ein richtig guter Lesemonat war, habe ich mich im Juni wieder etwas schwer getan, was aber nicht an den vorhandenen Büchern gelegen hat, sondern an meiner Motivation im Allgemeinen. Insgesamt habe ich es auf 739 Seiten gebracht und zwei wirklich tolle Bücher beendet.

Meine gelesenen Bücher im Juni 2022
  • Stephanie Schuster – Die Wunderfrauen – Freiheit im Angebot (Band 3 der Wunderfrauentrilogie): Wie schon im Vormonat, handelt es sich bei diesem Buch um einen Reread, um endlich mal eine ordentliche Rezension liefern zu können. Diese Trilogie ist für mich eine wahre Wohlfühlwelt. Die Figuren sind verschieden und bieten eine Menge Identifikationspotential. Jede der vier Wunderfrauen bringt etwas mit, das einen anspricht. Alles in allem hat mir die Trilogie (die im Winter 2022 mit einem Weihnachtsspecial noch einen Zusatzband erhalten wird) richtig gut gefallen. Eine inspirierende Geschichte um Freundschaft, Willen und die eigenen Wünsche. Ich wünschte, ich könnte mir von jeder der vier Frauen eine Scheibe abschneiden.
  • Marion Perko – Vega – Der Wind in meinen Händen (Auftaktband der Klimasaga): Dieses Buch hat mich mit dem Vorschaupaket des Inselverlags erreicht und wird erst im August erscheinen, daher muss ich mich hier noch etwas zurückhalten. Eines kann ich aber schon mal verraten: Die Geschichte ist temporeich erzählt und bietet durchaus neue Elemente im Fantasyjugendbuchbereich. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Ich hoffe, dass mich die Muße mal wieder küsst und auch wieder ein paar Rezensionen fertig werden. Das kommt leider viel zu kurz im Moment. Wie immer danke ich den Verlagen für die Bereitstellung der Lese- und Rezensionsexemplare.

Monatsrückblick März, April und Mai

Kaum ist der Mai vorüber merke ich, dass noch tatsächlich die Monatsrückblicke der letzten drei Monate fehlen… Deshalb folgt heute der große Nachtrag. Wie immer im Leben einer Buchhändlerin sind wieder eine ganze Menge Vorabexemplare dabei, die mich aus den verschiedensten Gründen gepackt haben und bis zur letzten Seite gelesen werden wollten.

Rückblick März 2022:

In dieser Zeit habe ich eine Menge verschiedenes angelesen, aber wirklich nur zwei Bücher beendet.

  • Stephanie Schuster – Die Wunderfrauen – Von allem nur das Beste (Band 2 der Wunderfrauentrilogie): Genau genommen, habe ich das Buch bereits zum Erscheinen gelesen, dann aber verbummelt eine Rezension zu schreiben, deshalb jetzt der Reread, damit ich mir ein paar Notizen machen kann, um die fehlende Rezension nachreichen zu können, denn ich mag die Reihe viel zu sehr, um nur eine halbherzige Meinung zu Papier zu bringen. Es geht wie schon im ersten Teil um vier ganz verschiedene Frauen, die sich in den 60ern durch den Alltag kämpfen müssen. Besonders Luise mit ihrem Gemischtwarenladen habe ich in mein Herz geschlossen.
  • Katja Brandis – Drachdetektiv Schuppe – Chaos im Zauberwald (Band 1 der Reihe Drachendetektiv): Irgendwie ist es ja eine abwechslungsreiche Geschichte mit vielen lustigen und besonderen Charakteren, und trotzdem hat mich das Buch mit einem eigenartigen Gefühl in Bezug auf Schuppes Ermittlungen zurückgelassen. Eine Geschichte für Kinder ab 8, die Spaß macht, lehrreich ist und der doch das gewisse etwas fehlt.
gelesene Bücher im März

Rückblick April 2022:

Ähnlich wie im März konnte ich nur zwei Bücher beenden, wobei ein dicker Schmöcker dabei war.

  • Cornelia Franz – Swing High: Eine toll erzählte Geschichte über die Hamburger Swingjugend während des Zweiten Weltkrieges. Man begleitet eine Gruppe Jugendlicher, die versuchen trotz der bedrohlichen weltpolitischen Lage ein weitgehend normales Leben zu führen. Ein lehrreiches Buch ohne erhobenen Zeigefinger
  • Angeline Boulley – Fire Keeper’s Daughter: Erzählt wird die Geschichte von Daunis, eines jungen Mädchens, deren Vater ein Native American ist während die Familie ihrer Mutter sehr viel Wert darauf legt weiß zu sein. Wie ist es seine kulturelle Identität zu suchen, nirgendwo richtig dazuzugehören und zu allem Überfluss noch in die Ermittlungen eines FBI-Falls verstrickt zu sein? All diese Fragen stellen sich, sobald man in die Geschichte eintaucht. Fast nebenbei erfährt man noch eine ganze Menge über die Traditionen und Bräuche der Native Ameicans.
gelesene Bücher im April

Rückblick Mai 2022:

Im Mai habe ich mich regelrecht in einen Rausch gelesen, was unheimlich Spaß gemacht hat, aber leider auch keinen Raum für Rezensionen gelassen hat. Ich hoffe, dass ich im nächsten Monat ein paar nachreichen kann, denn es hilft mir auch meine eigen Gedanken zu sortieren und das Gelesene nicht unreflektiert an mir vorbeiziehen zu lassen.

Folgende Bücher erscheinen erst noch, daher folgt meine ausführliche Meinung erst später:

  • Kerry Mahler – Die Buchhändlerin von Paris: Erzählt wird die Geschichte von Sylivia Brach, der Gründerin von Shakespeare and Company in Paris.
  • Daniela Dröscher – Lügen über meine Mutter: Soviel sei gesagt, ich könnte dieses Buch über eine vermeidlich ganz normale Familie einfach nicht weglegen.
  • Laura Dave – Beschütze Sie: Seit langem mal wieder ein Krimi, der mich wirklich gepackt hat.
  • Erica Ferenick – Ein Lied vom Ende der Welt: Puh, zu dem Buch kann ich nur sagen, dass es mich in vielerlei Dinge beschäftigt hat, mehr dazu später.

Bereits erschienen sind:

  • Jenny Jägerfeld und Mats Strandberg – Monster auf der Couch: Verschiedene Charaktere der Grusel- und Horrorliteratur sind dem Aufruf einer Psychologin gefolgt und machen eine Therapie. Ein vielversprechender Ansatz, der mich an vielen Stellen begeistert hat, aber dann doch nicht komplett überzeugen konnte.
  • Marianne Cronin – Die hundert Jahre von Lenni und Margot: Bei dieser bewegenden Geschichte sind bei mir die Tränen gekullert. Lenni ist 17, Margot 83. Beide blicken auf ihre Leben zurück und sind gleichzeitig im Hier und Jetzt füreinander da. Sie sind so verschieden und doch so gleich. In jedem Fall haben sie einen Platz in meinem Bücherherz sicher
gelesene Bücher im Mai

Auch für die folgenden Monate liegen hier schon wieder unzählige vielversprechende Bücher breit. Ich nehme mir fest vor auch wieder die eine oder andere Rezesion zu schreiben, aber im Moment lese ich einfach mehr, als ich besprechen kann.

Wie immer danke ich allen Verlagen für die Bereitstellung der Leseexemplare. Es sind wieder richtige Perlen darunter gewesen, auf die ich ohne die Vorschaupakete aus meiem Buchhändlerleben vielleicht überhaupt nicht aufmerksam geworden wäre.

Monatsrückblick Februar 2022

Auch mein Februar war geprägt von Vorabexemplaren aus der Buchhandlung. Dabei merke ich dann immer, dass ich durch diese Titel auch mal über meinen Tellerrand hinaus lese, weil ich so einfach Bücher in die Hand nehme, die mir sonst vielleicht überhaupt nicht ins Auge gefallen wären. Ich merke auch, dass mein Kopf bei all den gruseligen Nachrichten im Moment manchmal nix mehr aufnehmen kann, daher greife ich immer häufiger zu fantasievollen Kinderbüchern, die mich abholen und in eine andere Welt entführen. (Minna Melone ist hierfür ein Paradebeispiel, aber dazu mehr nach Erscheinen).

Meine gelesenen Bücher im Februar 2022

Im Februar habe ich folgende Bücher gelesen:

  • „Brummps“ von Dita Zipfel – Brummps ist die größte Ameise im Bau. So groß, dass er draußen in einem Erdloch schläft. Dabei will er doch nur dazu gehören. Eine zauberhaufte Geschichte über Freundschaft, Identität und Toleranz.
  • „Wo die Wölfe sind“ von Charlotte McConaghy
  • „Waldinneres“ von Mónica Subietas
  • „Minna Melone“ von Sven Gerhardt

All diese Bücher haben auf ihre eigene Weise richtig gut gefallen. In jedem Fall sind sie mir alle ans Herz gewachsen. Selten haben mich alle Bücher eines Monats so sehr beschäftigt und bewegt wie diese Vier. 843 Seiten voller Emotionen Ich freue mich schon, wenn ich meine Rezensionen mir euch teilen darf.

Ich danke den Verlagen für die Bereitstellung der Leseexemplare.

Rezension: „Future Fairy Tales“ von Holly-Jane Rahlens

Cover „Fruture Fairy Tales“ (Bildrechte: Rowohlt Verlag)

„Und wer weiß, vielleicht steckt die böse Hexe bis zum heutigen Tag immer noch in ihrem gläsernen Lift, in ihrem Turm aus Elfenbein und Glas, weiß und hell und so klar wie Polareis.“

(S.97)

Inhalt: Im Jahr 2440 ist der Märchenband Future Fairy Tales erschienen. In Ihm finden sich Märchenadaptionen aus verschiedenen Jahrhunderten zuvor. Jedes Märchen wird zudem noch von der Herausgeberin Raleigh-Joya Hada kulturhistorisch eingeordnet, schließlich stammen einige Märchen noch von aus einer Zeit vor dem Dark Winter. Eine fantasievolle Reise durch die Welt der Märchen beginnt, bei der wir Aschenputtel, Rotkäppchen, Rapunzel und noch viele Figuren mehr kennenlernen. Aus unserer heutigen Sicht sind es jedoch keine Märchen aus der Vergangenheit, sondern eine abwechslungsreiche Mischung aus der Zukunft. Noch dazu mit tollen Illustrationen und Botschaften zwischen den Zeilen.

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Rezension: „Die Feuer“ von Claire Thomas

Cover „Die Feuer“ (Bildrechte: Hanser Literaturverlage)

„Ich kann unmöglich die Einzige hier drinnen sein, die sich über die Feuer da draußen Gedanken macht. Bestimmt sind wir viele. Oder vielleicht sind die anderen einfach weniger besorgt als ich. Vielleicht hatten sie die Feuer vergessen, bis sie die Flammen auf der Bühne gesehen haben, und jetzt werden sie für ein paar Sekunden daran erinnert. Wer weiß.

(S.103)

Inhalt: Drei Frauen schauen sich im Theater ein Beckett-Stück an, während vor den Toren der Stadt Melbourne Buschfeuer wüten. Quasi ein Stück im Stück, dabei könnten die Literaturprofessorin Margot, die Kunstmäzenin Ivy und die Platzanweiserin Summmer unterschiedlicher nicht sein. Sie hängen während des Stücks ihren ganz persönlichen Gedanken nach und lassen uns so teilhaben an Ihrem Leben außerhalb des Theaters.

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Rezension: „Taras Augen“ von Katharina Bendixen

Cover „Taras Augen “ (Bildrechte: mixtvision)

„Dieser Montag ist der letzte Tag meines dritten Lebens. Ich bin Tara Rubina Doron und am Dienstag wird es nicht mehr hell.“

(S.147)

Inhalt: Alún und Tara waren mal beste Freunde und auch noch mehr, doch dann ist etwas zwischen Ihnen passiert, was sich nicht so einfach kitten lässt. Zu allem Überfluss leben sie in einer Welt, die von Technik und einem autoritären Staatsgefüge geprägt wird. Als wäre das nicht alles kompliziert genug, bringt auch noch ein Chemieunfall in ihrer unmittelbaren Nähe alles durcheinander. Während Tara zurück in nun verseuchtes Gebiet zieht, bleibt Alún in der vermeindlich heilen Welt und widmet sich voll und ganz seiner Street-Art. Kann es unter diesen Vorzeichen eine Versöhnung geben?

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